The Hartlib Papers

Title:Extracts From Poleman, Scribal Hands I, A, ? & Hartlib, In German
Dating:5 September 1659 - November 21 1659
Ref:60/4/141A-150B: 141B-142B, 144A-B, 146A-B, 147B-148B BLANK
Notes:Expanded version of first extract at 60/4/125A: extract 60/4/143A (21 Nov.) continues with some overlap at 60/4/151A: extract 60/4/149A headed 'Kretsmer' is a continuation from 60/4/57B.
[60/4/141A]

[Hartlib:]
               Dr Kneufelius.
     Ex. literis Polemani No. 12. Octob. 17. 59./
 - Dr Galenus hat mir diese tage gesagt dass Er alle MS des Knöfelii von seinem Amanuensi bekommen, hoffe sie also von Ihnen in kurtzen zu bekommen. Den Er mein sehr gutter freund ist, welche Ich alsdan gar bald Meinem Herrn wieder communiciren werde
---------                 -------------------------------
          Vid. Tit. Galenus. No.16. Nov. 21. 59.
-------------------------------------------------------
[60/4/143A]

               Experimenta Lucrifera
     Ex. literis Polemani Clodiana: No.6. Sept. 5. 59./
          Præparatio nitri didactica diuitiarum/
[Hand I?:]
Noch felt mir gleich itzt ein eine sache, so ich beym ersten punct von den particularibus transmutatis vergessen zu erinnern; nehmlich dass H Clodius gedencke dass ihm bewust seÿ ein modus das nitrum dergestalt zu reinigen, dass es den mercurium ad irreducibilitatem könne bringen, welchs vnter allen andern mir am besten gefallen würde: den ich wolte solhem nitro eine guldische animam zusetzen, vnd solcher gestalt auf eine gar leichte weise mercurium vnd argentum transmutiren, drumb were es zu vnseren fürnehmen am dineligsten (so weit als ich absehen kan) so der H. Clodius solche præparationem nitri candidè eröffnete. /./.
[Hartlib:]        Ex No. 16. Nov. 21. 59./
[Hand I:]
 Des H Clodij aufgesetztes propositum, wegen eines erbawlichen Laboratorij gefellt mihr wohl, vnd bin ich selbst mit der gleichen gedancken viele jahr schwanger gegangen, aber es ist noch nicht zeit gewesen, den es hat sich niemahls schicken wollen, sondern es ist allezeit grosse verhinderung wieder darzwischen gekommen[altered], durch welche das gute vornehmen wieder zerbrochen ist. Dass aber Mein Herr beÿ diesem punct so hertzlich wünschet, dass ich vnd H Clodius etwas nòher beÿsammen weren, vnd die hülfliche hand einander leisten, solchs were ieglichem mein hertzlicher wunsch vnd begehren. Gott gebe, dass die grosse hoffnung, die hierzu ist, balt möge ihren effect vnd ende erreichen. Dass H Clodius mit seinem Vino Viperino solche stattliche curen, vnd vnter [catchword: ein]
[60/4/143B]

ein andern eine fast miraculosam curam in quartana verrichtet solchs ist mir sehr lieb zu hören.
[Hartlib:]
---                                    -----------------
        vid. Tit. Polmannus Polemanniana No.16 Nov.21. 59
----- NB. for six thousand Rixdollars -----------------
[60/4/145A]

               Midwifery. Dr
     Ex literis Polemani No.10. Octob. 3. 59./
[Hand ?:]
 Der Her gedenckt auch dass sich gedachter Her Chamberlain gleichsam als eine mònliche hebamme gebrauchen lassen, hatt er dan vieleicht solche sonderbahren arcana für die puerperas, oder hatt er vielleicht ein sonderbahres arcanum ad promotionem et facilitandum partam ich möchte solches von mein Her wol gern verstòndiget werden; der Helmontius gedencket eines solchen arcanum in suis scriptis, nimirum ex felle et hepate anguillæ, es hatt beÿ etzlichen viel guttes gethan, beÿ etlichen auch wenig oder fast gar nichts, so dass es nicht ein solches Catholicum et infallibile experimentum ist wie es der Helmont rühmet./
[Hartlib:]        Ex No.16. Nov. 21. 59./
[Hand I:]
Das Remedium oder vielmehr auxilium in parta promovendo, darzu den genommen wirdt eine frische secundina, solche als balt in eine glas kolben gethan, vnd auss dem Balneo per Alembicum continuâ ebullitione ein wasser so lange destillirt, so lange das geringste tröpflein gehen will, so findet man die secundinam pulverabilem in fundo, welche zum pulver muss gerieben werden. Vnd ist so wohl das wasser als das pulver, iegliches absonderlich gebraucht, ein kròfftige beförderung zur gebuhrt. Damit es aber so viel kròfftiger seÿn möge, so brauche ich allezeit beÿdes zugleich also: Ich nehme des pulvers 3´ theil, vnd ein halb theil des besten Safrans, reibe solchs mit etwas zimmetöhl wohl vntereinander, dass es sich per minima miscere: darvon ist die Dosis ein qvintlein in ein pahr gute löpfel voll des wassers, dessen ich mich dan vielmahls mit [catchword: guten]
[60/4/145B]

guten segen gebraucht, vnd wirdt sich H Clodius, vnd alle andern so es gebrauchen, zu erfrewen haben. Es wirdt vnd muss aber nicht eher eingegeben werden, biss die rechten kinderwehen verhanden seÿn, vnd dass die fraw fühlet, dass es die rechten schmertzen zur gebührt seÿn. Gott gesegne ferner dieses einfeltige, schlechte, aber natur gemòsse remedium, welchs aufs höheste in 3. tagen vollkommen fertig seÿn kan. Gelobet seÿ des Herren nahmen für seine Gnade.
[60/4/147A]

[Hartlib:]
                    Kretshmer.
          Ex Literis Polemani No. 16. Nov. 21. 59./
[Hand ?:]
gleich diese stundt kompt ein vertrawter freündt zu mir, berichtende dass Kretsmer den Glauber für sein aurum potabile 800 reichsthaler gegeben habe, damit will er nun [dass Hartlib deletes] <Hartlib: den> mercurium in aurum in grosse quantitòt verwandeln; so nuhr seine gethanne psentationes redlich gewesen, er hette den Glauber so viel gelt für seine Sophisterey nicht geben dörffen./.
[60/4/149A]

[Hartlib:]            Kretsmer.
[Hand A:]
ist er alss ein vnsinniger Mann darvon gelaufen, vnd den H Fabritium durchauss nicht antworten hören wollen, vnd hernach auff allerleÿ weise vnd wege den Gottseligen Man dergestalt zu verkleinern, zu verachten, vnd zu verschmehen angefangen, dass ein ieglicher den Gottlosen Kreschmer zugefallen, den der Pöfel machts nicht anders etc etc, worauss sehr viel gefahr dem H Fabricio endtstanden, welchs alles hier zu erzehlen viel zu lange weren würde: sondern habe nur durch dieses dem H entdecken wollen wass für ein schönes thier in seinem hertzen logire, darauss der H sehen kan, mit was für hertzen er auch sein vermeintes particular dem H offerire, latet angvis in herba, es ist nicht nöthig, viel worte davon zu machen, er verròth sich in seinen offerten mehr alss zu viel, vnd ist eine wahrhaftige lügen, dass er schreibet, wie ihme Gott auf sein (crocodilische) thrònen vnd gebet hette ein arcanum bescheret, sondern von Glauber hatt ers, was aber Glaubers grillen sein ist solches wahrhaftig nicht wehrt, dass man doch nur ein viertelstunde zubringe sich darin aufzuhalten.
[Hand I:]
        Ex Literis Polemani 12 Sept. -59.
  Des Kretsmers dem H communicirte Medicamenta contra [catchword: Pestem]
[60/4/149B]

Pestem, wie auch das angehengte Oleum Camphoræ, sein gemeine vnd allen Chymicis bekandte sachen, vnd sein gar keine heimligkeiten sondern in vielen büchern befündlich. Wil ietzo nicht reden von der grewlichen aufschneÿdereÿ, so der grosssprechende Kretsmer an sein pulverem anti pestilentialem gehencket: es thut warlich nicht den hundersten theil so viel als der Kerl pralet, vnd in solchem stücke ein rechter leidiger tröster. Solchs thut er nur alles darumb damit er in seiner heuchlerischen angenommenen scheinheiligkeit gegen den H ein sehr grosser freundt zu sein scheinen möge. O schlanglist, wie bereitestu dir selber die Hölle zu einem mit sonderlicher list aussgestaffirten            finstern wohnhauss, so du nicht vmbkehrest. Gott erbarme sich seiner vnd vnser aller! den wahrlich mein hertz im leibe weinet über solchen Man, der so vorsetzlich einem einfaltigen kinde Gottes etwas aufbindet; Er kan auch nicht gnug beweinet werden den er haufet ihm hollische kohlen selber zu seiner ewigen straffe, drumb haben wir billige vrsache einen solchen armseeligen Menschen zu beweinen, zu beklagen, vnd zu beschuttzen.
[Hartlib:] -------- Id. No.8. Sept. 19. 59. -------
[Hand ?]
Vber Kretsmers brieff an mein Herr, verwundere ich mich abermahl billig zum höhesten, dass er dringet gewaltig auff empffangung der 600lb sterling. es scheinet klar genug dass es ihm viel mehr zu thun ist umb dass gelt zu empffangen, als mein Her eine wahre freundtschafft (wie er zwar vorgibt) zu verweisen, vndt ist sehr lòcherlich dass er sich anpresentirt für so viel tausendt <left margin: reichs>thaler von seinem antidoto zu lieffern zur ver
[60/4/150A]

gewisserung seiner auffrichtigkeit, dan es doch noch sehr zweiffelhafftig, ob auch wol über 100 <reichsthaler> sein antidotum werth ist, den fürwahr für 100 <reichsthaler> könte ich sehr viel pffunde solches tingirten ohls machen, wie er <right margin, H: Kreshmers Antidotum> solches beschreibet: drumb wirdt mein Her sehr wol thun dass er ihme erstlich lasse auff dess Hern gethane punckten andtworten, hernach kan man sich ferner berathen wass hierin zu thun ist, vnd ist gar nicht nötig diesen geldthunrigen alsbaldt auffzuhelffen[altered], den er bereÿtet seine kauffmanschafft gar weit auss, vndt hatt sie auch etlichen grandibus am Chursòchsischen Hoffe presentiret, welche dieser tage vom Hern [H?] Beet begehret zu wissen wie sich herr Kretsmer hier verhalte, wass sein thun seÿ vndt wass für hoffnung seiner grossen promessen man von ihm haben könne etc etc.     <H: Id. No.8. September 19. 59./>
Dass buch so Herr Kretsmer den Hern besenden will, hatt Her Beet heut von ihm (weil er gleich ietzt sampt fraw vndt kindern in der stadt ist, ihnen die herligkeit dieser stadt zu zeigen) gefordert, drauf er gesagt dass er solches dem Glaubero gelehnet, so baldt es derselbe durchgelesen, so wolte er es ihm zustellen: hatt auch darneben gesagt, dass der author dess buchs nichts rechtschaffenes verstünde, vndt dass er mit seiner Medicin schon viele leute umbgebracht: es hatt mich der Herr Kretsmer sambst seiner frawen vor 5 tagen auch gesucht, aber nicht zu hause gefunden, welches mir den sehr lieb gewesen, massen ich mit solchen verkerten kopffe nicht kan noch mag umbgehen. /.
[60/4/150B]

[Hartlib:]
          Ex literis Polemani No.12. Octob. 17. 59.
[Hand I:]
Dass Mein Herr meine relation von des Kretsschmers falscheit vnd list suppresso meo nomine wieder an H Morian communicirt, solchs ist mir lieb, vnd verhoffe er werde solchs allezeit also thun, den es machet nur hass vnd feindschafft der nahmen allezeit darbey zu gedencken, Es ist gnug so die sache an sich selbst referirt wirdt: es ist nicht allein solchs die warhaftige warheit, was ich von ihme referirt, sondern es were noch viel mehr list vnd betrug von ihm zu vermelden, aber weil es faule sachen seyn, mag ich warlich die zeit darzu nicht anwenden solche zu beschreiben, sondern wunsche ihm vielmehr dass ihm Gott ein reines hertz vnd einen newen geist geben wolle.
[Hartlib:]
--------------------------------------------------------
          Ex No.15. Nov. 7. 59./.
  Kretschmer ist auch itzo hier, wolte gerne Glaubers Goldmacherische kunst von Ihm haben. Glauber aber wil 1000. Reichsthaler dafur haben, wie mihr solches ein vertrawter freund heut berichtet hat. Siehet also Mein Herr des Kretschmers lugen in dem Er [selber?] bey Anderen das Golt-machen suchet vnd dennoch so kuhn gewesen, vnd solche [verwegene?] [an?] Meinen Herrn schreiben, vnd sie vmb so viel hundert pfund versezlich zu betrugen, Ihme Gottloser weisse [vnterstehen?] [dinsten?].
--------------------------------------------------------
          Ex No.16. Nov. 21. 59./
[Hand I:]
So verwundere ich mich auch nicht weniger über des Kretsmers kühnheit, dass er abermahl hat an Meinen Herrn schreiben, vnd seine faule fische anbieten dörffen. Vnd ist sich billich zum höchsten vber dieses Menschen vorgesetzte falschheit zu verwundern, dass er in seiner conscients überzeuget nichts zu haben vnd beÿm Glauber kunste vnd goltmacherey kauffende, dennoch beÿ anderen sich vnverschòmter weise angeben darf, als besesser so grosse artificiæ transmutatoriæ. Der H wolle mir doch diesem seinen letzten schlangenlistigen brief auch zusenden, weil ich die vorhergehenden habe, damit ich doch sehen möge, mit was für einen strich er nun aufgezogen kompt./