The Hartlib Papers

Title:Copy Extract On Peace Negociations, With Notes, ? To G.F.Kleinman, In German And Latin
Dating:28 December 1634
Ref:11/1/23A-24B
[11/1/23A]

[first hand:]
     Extract Eines schreibens vom 21 9bris Anno 1634.
Gestern habe Ich gute gelegenheit gehabt, von einem vornehmen Man, welcher von denen Pirnischen tractaten, gar gute vndt gewisze nachrichtungh hat, zu reden, da bin Ich eines vndt des andern in gutem vertrawen berichtet worden, heut bin Ich an einen andern vornehmen orth kommen, vndt habe mich berichts erholet vndt alles vbereinstimmendt befunden. Der Churfürstlichen durchlaucht zu Sachsen [etc?] seÿ nie in Sin komen, in so hochwichtigen auch alle vndt Iedtwede Churfursten vndt Stòndte des Reichs angehende Kriegs Sachen, alleine vor sich selbst in ein Friedens tractat einzutretten, dann wan seine Churfürstliche durchlaucht zu absonderlichen tractaten lust gehabt, hetten sie schon vor langer zeit Ia vor 2. oder 3. Iahren dazu gelangen können, vndt so lang in diesem blutigen Kriegh nit Schweben dürfen, hetten aber alzeit dahin gesehen dasz, was die gemeine Stòndt angehet, auch mit gemeinen zu thun, möge beratschlaget vndt erörtert werden, vndt in der erwartungh eines solchen gemeinen tractats hetten sie mit dem Kriegh ernstlich fortgesetzt, vnd ehe darüber die Wògenisz Ihres leibs vndt lebens, Ihrer Gemahlin vndt Kinder, Ihrer landt vndt leuth, Ihrer Würdigheit vndt hoheit nit zu köstlich sein laszen, sie hetten aus Ihren eignen Mitteln, auch ohne anderer Stònde empfangenen zuschusz einiges thalers ohne einige andrung de proviandt noth, aus bloszer Sorgfalt vor andere Stòndt sich so langh vndt kostbarlich armirt befünden. Als sie aber von tagh zu tagh Ie lònger Ie stòrcker so gar, dasz man es entlich mit handten greifen können vndt erfahren müszen erfahren, vndt gewahr werden, dasz es etlichen Evangelischen welche doch mit dem Mundt viel vom Friede gesagt, in dem hertz vndt handlungh gantz kein Rechter ernst nach friedt vndt Ruhe geweszen, Ia, dasz, wan man in einer Standt von Friedt geredet, in der andern solche dinge fortgesetzet, vndt vorher Richtigh zu machen gefordert worden, welche allen Frieden in effectu recht verworfen haben, vndt es eben so viel geweszen, Als ob man es Rundt gesagt hette, Nein, wir begehren in einigkeit nit den Frieden, sondern vnser Intent ist, alles Preÿsz zu machen, ausz dem gemeinen Schaden Reich zu werden, vndt vns wenigh anliegen zu laszen, es gehe hernach der teutschen [deletion] Nation wol oder [recht?], Ihre Churfürstliche durchlaucht auch dasz [Wintzlen?], Seufzen vndt Elendt des lieben Vatterlandts nit mehr ansehen können, Sondern sich besorgen müszen, [deletion] Gott möchte darüber, da man dz bluthrinnende armut lenger vnerhört liese mit noch weit gröszern straffen einbrechen, vndt vber dieses Ihre Churfürstliche durchlaucht auf des Heiligen Romischen Reichs [catchword: Erhaltungh]
[left margin, second hand:] Ich weis nicht ob ich den H. dienst thu mit übersendung solches brieffes, immassen ers doch albereit wird haben. Gleichwoll will ichs wagen. Hagiensis scheinet nicht zufrieden zu sein mit dem was man ihme bisher gegeben dann so schreibet er itz an mich: Ich will zwar in den angefangenen Wercke continuiren, aber da man ein mehrers sich gegen mich erbieten wolte würde ich bis weilen von den hie vndt da fürgehenden tractaten communication zupflegen vrsach haben. Ich weis nicht wz [man?] mit ihm thun soll. Was aus Deutschland vnd franckreich kompt, mercke ich woll hatt der H ohne das. hier vnd anderswo ist nicht viel. Er mus ihn gleichwoll bis Ostern lassen continuieren. Wo der H. dz aus deutschland vnd Franckreich wolte ganz abgeschafft haben, könte man ihn [illeg. word] zu dem was nur bis weilen sich sonderlich zu tròget.
[11/1/23B]

[first hand:] Erhaltungh geschworen vndt vnbeschadet Ihrer hohen Ehr vndt Pflicht, der zerglitterungh des Vatterlandts, der vmbkehrung der alten löblichen Regimentsform, vndt dem betrubten fast gantzen vntergang nicht so [Schlecht?] zusetzen können, Sondern mehr darbeÿ zugedencken hetten, auch von Gott dem Almechtigen den groszen Segen erlanget, dasz die Römische Kaÿserliche Majestòt Ihr friedtliche handtlungh angebotten, Ia gar dero Kaÿserliche hohe Gesandten als friedens handlung botten in dz Churfürstenthumbh Sachsen gehn Pirna, vndt also fort gar vor die Churfürstliche Residentz geschickt, vndt Ihre Churfürstliche durchlaucht wolgewust, dasz mancher ander Friedtliebender Evangelischer Standt in solchen bandten vndt Feszeln sitze, dasz, wan er nur freÿ Reden dürfte, er lieber wurde zum frieden mitgeholfen als einige Stundt darvon verseumet haben, vndt dann der Friede ein gabe vndt Geschenkh Gottes Seÿ, vndt den Ienigen, welche die Gabe Gottes ausschlagen, gewiszlich Gottes Straffen vberfallen, so hetten Ihre Churfürstliche durchlaucht anders nit gekönt vndt geslt als dasz sie Ihre Gesandten, zu den Kaÿserlichen herrn abesandten geschickt, Es habe anfangs die meinungh gehabt, nur beyleuftigh zuversuchen vndt zuvernehmen Ob man wohl auch kunfftigh hieraus, beÿ der löblichen dennemòrckischen Interposition würde zusamen Rücken vndt einen Frieden würde machen können. Es habe aber Gott der herr gnadt verliehen, dasz die Kaÿserlichen herrn abgesandten gute Instructiones gehabt, vndt gar nach einem frieden geredet, welchen man Ietzo puré treffen könte, vndt seÿ auch ins Mittel kommen, dz vngluckhliche treffen beÿ Nörtlingen, vndt hetten sich Ihre Churfürstliche durchlaucht besorget, es möchte darauf die Ietzige gute gelegenheit da man sie einmahl verliere oder verseumete, nicht wieder zu erlangen seÿn, vndt habe man es anders nicht, als für Gottes sonderbahre Schickungh achten können, dasz auch nach der Nörliger Schlacht, vndt nach anderer Ihrer Partheÿ successibus, die Kaÿserliche Majestòt doch noch immer sich erklòrt, sie blieben noch wie vorhin beÿ Ihren Friedens gedancken, vndt daszelbe in den tractaten selbst bezeugeten; Ob nun wohl zu wüntzschen were, man hette Schon vor [figure obliterated by seal] Iahren tractirt vndt die Sach so lange nit aufgeschoben, Gott verzeihe es denen, welche es uns alzugroszer einbildungh, vndt aus lieb eigenen nutzes gehindert, vndt aufgehalten, dann desmahl würde man wohl ein Mehres [catchword: Als]
[11/1/24A]

als Ietzo erlanget haben, so seÿ doch noch entlich, nachdem man fast ein ´ Iahr tractirt, alles zu Pirna so zu gutem endt, als es nacher gelegenheit dieser zeit vnd vmbstònde menschlich vndt müglich geweszen gelanget, Ihre Churfürstliche durchlaucht hetten alle Ihre Kriegs Schòden; vndt Costen, welche doch mit vielen Millionen nicht zubezahlen seÿn, auf eine seÿt vndt aus den augen gesetzt, die selbe in vergeszen gestellet, dz der liebe friedt desto eher wieder blühen möge, hetten keine Sach ohne die andern verglichen seÿn laszen, dasz geringsten gliedts im Reich nit weniger als dz höchste wargenohmen, so gar auch vor die Reichs Stòndte also vigilirt vnd gewachet, dasz sie vrsach haben würden, Ihrer Churfürstlichen durchlaucht Ewigen danck zu sagen[altered], sie blieben beÿ Ihrer Religion vndt Regimentsform vndt ins gemein beÿ allem vralten ewiglich, wie sie es auch vnter andern Anno 1627 zu Muhlhauszen gehaltenen Churfürstentagh in geistlichen Sachen gehabten, alle Stòndt, so gahr auch alle bürger in den Stòdten seint in eine Ewige aussöhnung gesetzt, Mit der Crone Schweden/ soll auch gantz gütlich gehandlet, Meckelbürgh Braunschweigh, Pfaltz beÿ allem [deletion] gelaszen, so gehe auch Würtenbergh, die Stadt Regenspürgh, Augspürgh vndt alle andere Stòndt in vorigen Stòndt restituirt, vndt in wenigh wochen die Gesandten wieder zusammen geschickt werden, die ratification einzubringen, die zeitungh, als Ob Hertzogh George zu Lünenbürgh/. auch die hertzogen zu Sachen/ Altenburgh[altered] Weÿmar vndt andere vnausgesöhnet bleiben sollen, auch dasz die ReichsStòdt die Reisekosten einer oder der andern Partheÿ erstatten [illeg. word, MS torn] ist lauter vnwarheit, es werde, wie Ich befindte, [illeg. word, MS torn] dingh spargirt nur die gemüther[altered] dardurch Ihrer zumachen[altered from gemacht], von H. Landtgraf Georgens zu heszen/. Fürstliche Durchlaucht Rühmen die Churfürstliche Sòchsische Ròth gar hoch, dasz selbiger löblicher Fürst an der algemeinen Friedens handtlungh vnverdroszener vndt gantz trewlichster maszen habe arbeiten helffen, vndt vf keiner Partheÿ vf danckh oder vndanckh: Sondern allein vf Gottes Ehr vnd vf des vatterlandts nutz vndt Friedt gesehen, vndt nicht nachgelaszen bis es zum Ende kommen, Gott vergelte es Seiner Fürstlichen durchlaucht zeitlich vndt Ewigh, haben ein groszen Ruhm beÿ allen, wie viel die [Sach?] wiszen, die offene ausschreiben in den Friedens sachen bleiben vndt noch zu [rückh?], bisz dasz man die Kaÿserliche ratification (:dran man doch nicht zweiffelt:) vorhero wirdt in hònden haben, vndt auf seinem festen fusz daher [sezen?]. /. /. /.
[11/1/24B]

[left margin: D.] Mons: et frere. dein beliebtes vom 18. 10bri ist mir zu recht zukommen, bedancke mich deiner guten affection so du zu mir trògest, hier hastu einmahl gute nova, welche Ich dir zum zuschicken nit hab vnterlaszen können, dieses Schreiben wöllestu vertrawten guten leuthen Communicieren wie ins gleichen deinem herrn, bitt wöllest Inliegendes bestellen, vndt dieselbe dieses auch leszen laszen. Negst verhoffe Ich dir vielleicht ein Schreiben von Lingelsheim zu schicken, Weil la Montaigne nun wird erlöszet. Grüsze meinetwegen alle bekandten vndt seÿ vor diszmahl Gottlichem obacht befohlen Vale den 18/28 decembris Anno 1634
                          T.
                             [signature illeg.]
 -------------------------------------------------------
[second hand:]
        De eodem negotio vir quidam primarius
          hunc in modum ex [Pomerania?] scribit
Tractatus Pirnensis finem est sortibus. Ratihibitio Cæsaris ad 3/13 diem Ianuarij in [Auseg?] Bohemiæ oppido exspectatur. Media pacis hæc fuisse perhibentur. Bohemos incendij authores excludendos: Silesios depensâ pecuniâ veniam consequuturos: Bona Ecclesiastica ante [passaviensem?] transactionem occupata possessoribus manere. Post illam alijs 50 annos relinquenda illa bona, Saxoni ad 70 annos indulgenda. Reformatos quoque hac pace fruituros, modò[altered] pacifici sint. Palatinatus negotium ad imperialem conventum rejectum, non sine recuperandi electoratus ([word illeg. MS unclear] ubi Bavarum [word illeg. MS unclear] contigerit:) bonâ spe: nonnullas tamen eius ditiones ad refusionem sumptuum bellicorum eximendas. [Suecis?] in remunerationem meritorum certam pecuniæ summam offerendam. Megapolitanis principibus, factâ prius deprecatione et exsolutis 100m Imperialibus, veniam [esse?] iri concessum. Civitatibus Imperialibus jus episcopale illibatum fore. Cæsarem [imparato?] retenturum 50,000 militum ad compescendam pacem respuentes etc.
[first hand:]
    A Monsieur
Monsieur George Friderick Cleinman
      presentement
Chez Monsieur l'Ambassadeur
[another hand:] de Suede.
franca y tout. A la Haÿe
[seals]